überarbeitet am 20.2.2016
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In den fünfziger Jahren war eine rasche Modernisierung der Übermittlungsmittel der Schweizer Armee
notwendig, nach Vorarbeiten mit Entwicklung der amplitudenmodulierten Funkgeräte
SE-101/SE-102 wurde mit
der Funkstation SE-206/209 ein frequenzmoduliertes Funkgerät entwickelt,
welches in unterschiedlichen Varianten als Tornister-, Fahrzeugstation und festinstalliert
eingesetzt werden konnte.
Die Funkstation SE-206/209 deckte je nach Truppengattung einen unterschiedlichen Frequenzbereich ab.
Am oberen und unteren Ende des Frequenzbereichs ergab sich jeweils eine geringfügige Überlappung
der Arbeitsfrequenzen.
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Sendeempfänger,
86 schaltbare Kanäle, 34 - 42,5 MHz
FM (F3)
pout F3 0,6 W (Batterien) - 2,5 W (Speisegerät SG 94)
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Empfindlichkeit < 0,5 uV
Selektivität
Handgenerator G 94, Speisegerät SG 94 (6, 12 V)
Betrieb an 3 m - Rutenantenne im Fahrzeug, portabel mit 4 m Teleskopantenne
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Zur Funkgerätefamilie SE-206/209 wurde verschiedenstes Zubehör entwickelt,
da das Grundgerät in verschiedensten Konfigurationen als Tornisterstation,
Fahrzeug- oder festinstallierte Funkstation eingesetzt werden konnte.
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Standardmässig kommt als Endgerät das Mikrotel MT-94 zum Einsatz. |
Zum Einsatz in lärmiger Umgebung gab es als Alternative die Lärmgarnitur
LG-94 mit Doppelkopfhörer, Lippenmikrophon und Sprechtaste. |
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Als Alternative zum Einsatz von Trockenbatterien kann
der Handgenerator G 94, der die notwendigen drei Spannungen
1,5 V (Heizspannung), 51,5 und 103 V erzeugt, eingesetzt werden. Damit kann eine Ausgangsleistung von
1,7 Watt erreicht werden. |
Das Speisegerät SG 94 stellt ausgehend von einer
Fahrzeugspannung von 6, 12 oder 24 Volt die notwendigen Heiz- & Anodenspannungen
für den Sendeempfänger bereit. Im Speisegerät findet sich ebenfalls
ein NF-Verstärker, der zum Betrieb des eingebauten Lautsprechers ausreicht. Mit dem
SG 94 kann eine HF Ausgangsleistung von 2,5 W erreicht werden. |
Netzbetrieb ist mit dem externen Netztrafo NTS-94-1 möglich,
er wird ans Speisegerät SG-94 angeschlossen. |
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Einfacher abgesetzter Betrieb ist mit dem Mikrophonverlängerungskabel
MVK-94 möglich. |
Das Fernbetriebsgerät FBG-94 erlaubt den Fernbetrieb der Station über eine
Maximaldistanz von 10 km über Feldtelephonleitungen. |
Der Kommandopostenumschalter KPU-94 erlaubt dem Schiesskommandanten der Artillerie
den raschen Wechsel von einer Funkverbindung auf eine drahtgebundene Telefonverbindung,
ohne die Lärmsprechgarnitur ausziehen zu müssen. |
Für einfache Störungssuche und -behebung waren verschiedene Zusatzgeräte verfügbar:
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Mit dem Batterieprüfgerät BPG-83 ist die Prüfung der 1,5 V - Heizbatterien möglich. |
Das Batterieprüfgerät BPG-94 erlaubt nicht nur die Prüfung der runden 1,5 V - Batterien,
sondern auch der eckigen 51 resp. 101 V - Anodenbatterien. |
Das Eingrenzungsinstrument EJ-83 erlaubt die Kontrolle von acht verschiedenen wichtigen
Spannungen am Funkgerät. |
Für aufwendigere Servicearbeiten gab es je nach Gerätetyp spezifische Testgeräte:
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Das Testgerät T-107 dient dem Übermittlungsgerätemech. zur Durchführung
der wichtigsten Kontrollen des Geräts, die Positionen 1-8 des Mess-Schalters entsprechen denen des
Eingrenzungsinstruments EJ-83. |
Die Kunstantenne KA-83 erlaubt die Kontrolle im Sendebetrieb ohne Abstrahlung. |
weitere Lektüre:
d: Das Fernmeldematerial der Schweizer Armee, 9.Folge, K. Utzinger, Verlag Merker
d: Die Funkgeräte SE-206 / SE-207 / SE-208 / SE-209, Regl. 58.123
d: SE-206 auf der website www.hamfu.ch der IgUem
d: SE-206 auf der website von www.radiomuseum.org
© 3.6.2008 Martin Bösch
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