Sendeempfänger SE-206
|
überarbeitet am 31.8.2010 |
In den fünfziger Jahren war eine rasche Modernisierung der Übermittlungsmittel der Schweizer Armee
unumgänglich, neben der aus den dreissiger Jahren datierenden Funkstation TL
(die von einer vier Mann umfassenden Patrouille geschleppt werden und so portablen
Betrieb möglich machen konnte) wurde vorwiegend amerikanisches WWII - Gerät aus Surplus -
Beständen eingesetzt.
Ab 1953 wurde ein Entwicklungsauftrag für neues portables und mobiles Funkgerät
zum Einsatz bei der Infanterie und mechanisierten Truppen gegeben. 1954/5 wartete
Autophon bereits mit Prototypen des SE-206 auf und erhielt den Zuschlag zum Bau
einer ersten Tranche, die 1956/7 in die Truppenerprobung kam. Bis 1959 wurden 9'500
Geräte SE-206/9 hergestellt.
Der eigentliche Sendeempfänger TR 94 steckt in einem olivgrünen Metallgehäuse
im Längsformat, welche mit Elektronik (u.a. 17 Röhren und 26 Quarzen) vollgestopft
ist, die Bedienelemente sitzen auf der Frontplatte. Mit Batteriebtrieb mit 3 x 1,5 und dreimal 51 V erreicht das Gerät eine HF-Ausgangsleistung von 0,6 W. Die Aufbereitung der Sendefrequenz entsteht durch Kombination der Frequenz des
Hauptoszillators (der mit 22 Quarzen mit je einem Abstand von 400 kHz bestückt ist
und auf 45 - 53,4 MHz schwingt) und des Modulationsoszillators (der mit 4 Quarzen
im Bereich von 10,7 - 11 MHz schwingt). Als Zubehör ist zunächst das Speisegerät SG 94 zu erwähnen, ausgehend von einer Fahrzeugspannung von 6, 12 oder 24 Volt werden die notwendigen Heiz- & Anodenspannungen für den Sendeempfänger aufbereitet. Netzbetrieb ist mit einem externen Netztrafo möglich, der ans Speisegerät angeschlossen werden kann, im Speisegerät findet sich ebenfalls ein NF-Verstärker, der zum Betrieb des eingebauten Lautsprechers ausreicht. Mit dem SG 94 kann eine HF Ausgangsleistung von 2,5 W erreicht werden. Weiteres Zubehör sind der Handgenerator HG 94, der die notwendigen drei Spannungen
1,5 V (Heizspannung), 51,5 und 103 V erzeugt, damit kann eine Ausgangsleistung von
1,7 Watt erreicht werden. Das Fernbetriebsgerät FBG-94 erlaubt den Fernbetrieb der Station über eine Maximaldistanz
von 10 km über Feldtelephoneleitungen,
der Kommandopostenumschalter KPU 94 erlaubt den raschen Wechsel von einer Funkverbindung
auf eine drahtgebundene Telefonverbindung, ohne die Lärmsprechgarnitur ausziehen zu müssen,
mit einem grossen Sack Material kann die Fernantenne FA 83 errichtet werden. weitere Lektüre: © 3.6.2008 Martin Bösch |