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Sendeempfänger SE-206
Autophon AG, Solothurn

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überarbeitet am 31.8.2010

In den fünfziger Jahren war eine rasche Modernisierung der Übermittlungsmittel der Schweizer Armee unumgänglich, neben der aus den dreissiger Jahren datierenden Funkstation TL (die von einer vier Mann umfassenden Patrouille geschleppt werden und so portablen Betrieb möglich machen konnte) wurde vorwiegend amerikanisches WWII - Gerät aus Surplus - Beständen eingesetzt.
Die Funkstation SE-206/209 (je nach Truppengattung unterschiedlicher Frequenzbereich) wurde als tragbares Tornistergerät wie auch im Mobilbetrieb auf Fahrzeugen (vom Jeep bis hin zum VW-Bus oder Mowag) eingesetzt.

Sendeempfänger,

86 schaltbare Kanäle,
34 - 42,5 MHz

FM (F3)

pout F3 0,6 W (Batterien) - 2,5 W (Speisegerät SG 94)

Empfindlichkeit < 0,5 uV

Selektivität
 

Handgenerator G 94, Speisegerät SG 94 (6, 12 V)
Betrieb an 3 m - Rutenantenne im Fahrzeug, portabel mit 4 m Teleskopantenne
Reglement Funkgerät SE-206 / 209

Ab 1953 wurde ein Entwicklungsauftrag für neues portables und mobiles Funkgerät zum Einsatz bei der Infanterie und mechanisierten Truppen gegeben. 1954/5 wartete Autophon bereits mit Prototypen des SE-206 auf und erhielt den Zuschlag zum Bau einer ersten Tranche, die 1956/7 in die Truppenerprobung kam. Bis 1959 wurden 9'500 Geräte SE-206/9 hergestellt.
Bezeichnung eingesetzt bei Frequenzbereich
SE-206 (TR94/6) Infanterie, leichte Trp, Genie, Fl Trp 34,0 - 42,5 MHz (86 Kanäle)
SE-207 (TR94/7) Mech Trp, Genie 41,5 - 50 MHz (86 Kanäle)
SE-208 (TR94/8) Artillerie, Str Pol 27,9 - 35 MHz (72 Kanäle)
SE-209 (TR94/9) Ls Trp, Fest Art, Flab 23 - 28,8 MHz (60 Kanäle)

Der eigentliche Sendeempfänger TR 94 steckt in einem olivgrünen Metallgehäuse im Längsformat, welche mit Elektronik (u.a. 17 Röhren und 26 Quarzen) vollgestopft ist, die Bedienelemente sitzen auf der Frontplatte.
Der Sendeempfänger mit den Abmessung 237 x 91 mm und einer Tiefe von 345 mm bringt allein 11,3 kg auf die Waage. Huckepack ist ihm eine Zubehörtasche aufgeschnallt, in der das Mikrotel (Telephonhörer - ähnliche Mikrophon- / Hörer- Kombination), etc. Platz finden.

Die Frontplatte verfügt im Dienste der Einfachheit kaum Bedienelemente oder Beschriftungen. Links finden sich der Anschluss für das Mikrotel und unten der Multipolkonnektor zur Verbindung mit dem Speisegerät, in der Mitte der griffige rastende Kanalwahlschalter mit der mechanischen Kanalanzeige (Ziffer : 10 geteilt ergibt die Frequenz in MHz), gleich links darunter der Einschalter kombiniert mit dem Squelch. Rechts die Telekopantenne.
Mit Batteriebtrieb mit 3 x 1,5 und dreimal 51 V erreicht das Gerät eine HF-Ausgangsleistung von 0,6 W.

Die Aufbereitung der Sendefrequenz entsteht durch Kombination der Frequenz des Hauptoszillators (der mit 22 Quarzen mit je einem Abstand von 400 kHz bestückt ist und auf 45 - 53,4 MHz schwingt) und des Modulationsoszillators (der mit 4 Quarzen im Bereich von 10,7 - 11 MHz schwingt).
Im Empfangsbetrieb wird das einkommende Signal nach einer ersten Verstärkerstufe (V1) mit dem Signal des Hauptoszillators gemischt (V2), womit sich die erste zwischen 10,7 und 11 MHz liegende ZF ergibt. Diese wird verstärkt (V3) und mit dem Signal eines FN-Oszillators (V4, 12,65 - 12,35 MHz in 100 kHz - Abständen) gemischt und die erhaltene zweite ZF von 1,65 MHz in V5 - V7 verstärkt. Nach Begrenzung in V8 wird diese demoduliert und die AF nach einer weiteren Verstärkerstufe (V10) dem Hörer zugeführt.

Als Zubehör ist zunächst das Speisegerät SG 94 zu erwähnen, ausgehend von einer Fahrzeugspannung von 6, 12 oder 24 Volt werden die notwendigen Heiz- & Anodenspannungen für den Sendeempfänger aufbereitet. Netzbetrieb ist mit einem externen Netztrafo möglich, der ans Speisegerät angeschlossen werden kann, im Speisegerät findet sich ebenfalls ein NF-Verstärker, der zum Betrieb des eingebauten Lautsprechers ausreicht. Mit dem SG 94 kann eine HF Ausgangsleistung von 2,5 W erreicht werden.

Speisegerät SG 94 Speisegerät SG 94

Weiteres Zubehör sind der Handgenerator HG 94, der die notwendigen drei Spannungen 1,5 V (Heizspannung), 51,5 und 103 V erzeugt, damit kann eine Ausgangsleistung von 1,7 Watt erreicht werden.
Der Montagerahmen (MR 94) für den Einsatz als Fahrzeugstation enthält als Untersatz zum Speisegerät noch eine Schublade für Ersatzteile und Werkzeug und kann mit Hilfe des Montagerahmengestells MRG 94 in einem Fahrzeug eingebaut werden.

Das Fernbetriebsgerät FBG-94 erlaubt den Fernbetrieb der Station über eine Maximaldistanz von 10 km über Feldtelephoneleitungen, der Kommandopostenumschalter KPU 94 erlaubt den raschen Wechsel von einer Funkverbindung auf eine drahtgebundene Telefonverbindung, ohne die Lärmsprechgarnitur ausziehen zu müssen, mit einem grossen Sack Material kann die Fernantenne FA 83 errichtet werden.
Als übliche Reichweite wurden 5 - 20 km angegeben.

weitere Lektüre:
d: Das Fernmeldematerial der Schweizer Armee, 9.Folge, K. Utzinger, Verlag Merker
d: Die Funkgeräte SE-206 / SE-207 / SE-208 / SE-209, Regl. 58.123d
d: SE-206 auf der website www.hamfu.ch der IgUem
d: SE-206 auf der website von www.radiomuseum.org

© 3.6.2008 Martin Bösch