Funkgerät SE-212 / TL BBC / SET2/10
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überarbeitet am 30.12.2011 |
Die Kurzwellenstation "TL BBC" mit ihrem Frequenzbereich von 4,6 - 15 MHz wurde von Brown Boveri als Nachfolger der "TL"-Station von Telefunken Albis entwickelt, ähnlich wie bei der Telefunkenstation besteht die Anlage aus dem eigentlichen Sendeempfänger (dem Apparatekasten), einem Batteriekasten und einem Tretgenerator zur Stromversorgung.
1939 begann Brown Boveri mit der Entwicklung einer tragbaren Kurzwellenstation als Ersatz für die schon seit etlichen Jahren im Einsatz befindliche "TL" von Telefunken Zürich. Vom Kurzwellen - Sendeempfänger kamen ca. 1941/5 73 Stationen (Ritter berichtet von 126 Stück) zur Truppe und wurden zunächst für Boden - Luft - Verbindungen bei den Fliegertruppen eingesetzt, die Nachverwendung bei den Schweren Flab Kompanien war aufgrund des höherliegenden Frequenzbereichs problematisch, die Station wurde 1951 zurückgezogen. Die Station besteht aus einem Apparatekasten, dem eigentlichen Sendeempfänger, einem Batteriekasten mit Akku und Zerhacker und ähnlich wie die TL-Station einem Tretgenerator zur Erzeugung der Anodenspannung, als Gesamtgewicht der Station mit Transportkisten werden 137 kg angegeben. Als Antenne ist ein 8 m Steckmast mit radialen Gegengewichten (ground plane) vorgesehen.
Die Sendeleistung kann in drei Stufen von 0,35 auf 15 Watt erhöht werden, mit einer einfachen Antennenabstimmung kann auf maximalen Antennenstrom angepasst werden, dass Messinstrument kann wie bei anderen Geräten aus den gleichen Jahren zur Anzeige von Heiz- und Anodenspannung umgeschaltet werden. Der Empfänger arbeitet als Superhet und ist mit einer EF50 und sechs KF4 bestückt,
im Sender kommen nur die Röhren KF4 (in den Kleinsignalstufen) und EL2 (in Modulator- und Leistungsstufe)
zum Einsatz. Zunächst wurde die "TL BBC" für die Verbindung Flugzeug - Erdtruppe vorgesehen, ab 1946 wurde sie für Kommando- und Fernüberwachungsverbindungen der schweren Fliegerabwehrabteilungen eingesetzt, wozu sich Frequenzbereich und Antenne zur Sicherstellung von ionosphärischen Verbindungen als wenig geeignet erwiesen, so dass die Station bereits mit der Truppenordnung 51 in die Kriegsreserve zurückgezogen wurde. weitere Lektüre: © 7/2011 Martin Bösch |