Funkgerät SE-225 Prototyp
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überarbeitet am 18.12.2011 |
Zur Ablösung der weitverbreitet im Armeerahmen eingesetzten Sprechfunkgeräte
SE-206/9 und der mobilen
SE-407/11 wurde in den Sechzigerjahren eine Ausschreibung
gemacht, gemeinsam als Konsortium ABZ machten sich Autophon - Brown Boveri und Zellweger
1966 an die Geräteentwicklung. Aufgrund der hohen Anforderungen musste das Projekt
gestoppt werden und wurde 1972 nochmals lanciert und das Gerät über etliche
Schwierigkeiten zur Beschaffungsreife gebracht.
Beim SE-225 handelt es sich um ein frequenzmoduliertes Sprechfunkgerät,
welches zum portablen Einsatz (als "Manpack"), zum mobilen Einsatz auf Fahrzeugen
und stationär zum ausgebauten Betrieb in ortsfesten Anlagen konzipiert ist. Das Funkgerät arbeitet in Frequenzmodulation im Bereich von 30 - 87 MHz,
insgesamt können 76 (19 x 4) Kanalbündel mit einer Bündelbreite von 3 MHz
und darin 30 Kanälen im 100 kHz-Raster genutzt werden.
Mit der Selektivrufeinrichtung können 1 - 9 Teilnehmer im Funknetz selektiv
aufgerufen werden.
Zum eigentlichen Sendeempfänger gehört ein sogenanntes Bediengerät BG-225,
ein Microtel mit integrierter Tastatur zur Bedienung und Programmierung des Funkgeräts und zur
Eingabe des Schlüssels. Von Bedeutung sind hier vor allem die Sprechtaste
zur Auslösung eines Aufrufs und zur Sprech/Hörumschaltung und die Freitaste (F)
zum Verbindungsabbruch, die Taste mit dem Schlüssel für Schlüsseloperationen und
die andere mit dem "Pannendreieck" zur Aktivierung des Klarbetriebs. Das SE-225 verfügt über eine integrierte Verschlüsselung (Sprachverwürfelung), jeder Schlüssel besteht aus zwölf Ziffern, wobei vier davon im Gerät voreingestellt sind und die weiteren 8 Ziffern mit dem Bediengerät eingegeben werden müssen; der auf Speicherplatz 0 gespeicherte Schlüssel dient automatisch als Hauptschlüssel für alle weiteren Verbindungen, sofern kein anderer gespeicherter Schlüssel verwendet wird. In der Manpack-Version ist der Sendeempfänger selbst mit der Li-Batterie oder
dem Akku auf einem Tragreff TR-225 mit einem Zubehörfach montiert, mit dem Akku bringt
das Funkgerät so 13,0 kg auf die Waage. Die Stromversorgung kann über eine Lithiumbatterie im Batteriefach BAF-225 oder einen NiCd-Akku (Akkufach AKF-225), welcher unten am Funkgerät angebracht wird, erfolgen. Alternativ kann das Gerät von einer Fahrzeugbatterie mit 12 oder 24 V gespeisen oder im ortsfesten Betrieb mittels Netzgerät NG-225 am 220 V Netz betrieben werden. Eingesetzt wird das SE-225 an der Marschantenne MA-225 (Rundstrahler 1,6 m), einer Fahrzeug - Monopolantenne FZA-225 (Rundstrahler 1,9 m) oder an der Fernantenne FA-225 (Rundstrahler auf achtteiligem Glasfibermast, Höhe bis 10,8 m). Ein Leistungsverstärker LV-225 erlaubt es, die Ausgangsleistung zwischen 400 uW /
0,4 W / 4 W und 40 Watt frei zu wählen. Ein Fernbetriebsgerät (Fernbetriebsausrüstung FBA-225) erlaubt die Fernbedienung des Funkgeräts über eine Feldleitung von bis zu 3 km Länge und die Durchführung von Diensttelephongesprächen sowie das Signalisieren von Funkstille und Festfrequenzbetrieb. Über eine RS-323 Schnittstelle kann über das Fernbetriebsgerät auch Datenverkehr von Signalen von einer Geschwindigkeit bis 1200 Baud durchgeführt werden. Die Bordverständigungsanlage BVA-225 mit einer Bordzentrale BZ-225, Anschlusskasten, Monitor und Lärmgarnitur LG-225 wurde nicht definitiv eingeführt, da die mechanisierten Truppen bereits mit dem SE-412 ausgerüstet hatten und der Bedarf bei den Fl/Flab Trp nicht bestand. weitere Lektüre: © 18.12.2011 Martin Bösch |