Die Funk-Fernschreibanlage 55 besteht aus separat verkabelten Komponenten, die in einem nächsten Entwicklungsschritt im Krypto-Funkfernschreiber 58/68 integriert wurden.

Die Lochstreifen mit den zu verschlüsselnden Meldungen wurden in der Kanzlei mit dem Streifen-Fernschreiber Siemens T. typ. 68 erfasst, hier wurde gleich eine Kopie der Meldung auf Telegrammstreifen ausgedruckt.
Das Ein- / Ausgabegerät ist die Fernschreibmaschine ETK-R55, zur Verschlüsselung wird die Chiffriermschine Telekrypto 53 eingesetzt.
Im Umsetzgeber UG 55 wird der Lochstreifencode auf den 14-Segmentcode umgesetzt, den die Fernschreibmaschine ETK und das Telecryptogerät "sprechen".

Der Umsetzgeber UG55 ist mit einer Synchronisierungseinrichtung ausgerichtet, welche die Sende- und Empfangsanlage in Synchronlauf versetzt und bei Signalausfällen die Geräte im Synchrontakt behalten kann, ansonsten ist keine empfangsseitige Entschlüsselung der chiffrierten Mitteilung möglich.

Die ganze Anlage erforderte hohes technisches Verständnis bei den Bedienmannschaften der Grossstationen.
Technisch war die Anlage anspruchsvoll, es kam aufgrund von Synchronisierungsproblemen oft zu Ausfällen der Funkübermittlung. Zur Kostenersparnis war auf eine Umrüstung der Sender in den Grossstationen SE-302 (G1,5K), SE-403 (M1K) und SE-406 auf FSK-Betrieb verzichtet worden, stattdessen wurde der Weg gewählt, einen frequenzumgetasteten NF-Subträger in der Betriebsart Telephonie den gittermodulierten Sendern zuzuführen. Zur Demodulation musste der E-627 in Betriebsart "breit" betrieben werden, um das Signal nicht zu beschneiden. Der Wechsel auf den moderneren Siemens-Empfänger E-311 (E-645) brachte wohl keine wesentliche Verbesserung, ein grosser Schritt war der kurz darauf vollzogene Wechsel auf die FSK-taugliche Funkstation SE-415 und den KFF-58. mit der wenige Jahre später der vollständig automatisierte chiffrierte Funkverkehr mit automatischem Synchronlauf von Sende- und Empfangsstelle realisiert wurde.