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Schwere Funkfernschreibstation SE-415
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überarbeitet am 31.8.2010 |
Als Herstellerin der Kurzwellenfunkstation SE-222 gewann die Firma
Zellweger in Uster 1957 den Wettbewerb für die Anschaffung einer leistungsfähigeren
schweren Kurzwellenfunkstation. Die Funkstation ist in einen Stahlschrank eingebaut, welcher an sich schon
einmal 89 kg auf die Waage bringt, darin sind an Schwenkarmen alle notwendigen
Kabel und Steckverbinder montiert, die die einzelnen Einschübe verbinden.
Auf Rollen laufende Schienen erlauben es, die einzelnen Apparateeinschübe wie
Schubladen herausrollen zu lassen, dazu sind die auf beiden Seiten jeweils oberhalb
der Handgriffe befindlichen Schrauben/Knöpfe zu lösen und dann zur Entriegelung
hineinzudrücken. Unter dem untersten abnehmbaren Abdeckblech findet sich der Anschlussteil, hier finden sich die Anschlüsse für's Netz, die 10A Hauptsicherungen, diverse Konnektoren für Fernschreibmaschinen und ein Fernbetriebsgerät, für 12 und 220V und natürlich die Sende- und Empfangsantennen. Über Steuerungsleitungen lässt sich das Benzinaggregat vom Bedienplatz her starten und stoppen. Der nächste Einschub ist das Hochspannungsgerät, neben den Hochspannungssicherungen für die 1,8 kV Anodenspannung findet sich auch der Betriebsstundenzähler. Im nächsten Einschub, dem sog. Speisegerät, finden sich zahlreiche Sicherungen für die verschiedenen Stromkreise. Wenn der Schubladeneinschub herausgezogen wird, wird an der Oberseite des Einschubs ein Schalter und ein Messinstrument zur Kontrolle der 21 Sicherungen frei. Zwei Steckdosen erlauben das Abgreifen von 220V Netzspannung, hinter einem Metallgitter hat auch der Hauptlautsprecher seinen Platz gefunden. Zentrale der Funkstation ist der folgende Einschub, das Signalgerät. Hier werden
Morsetaste, Kopfhörer und Mikrotelephon angeschlossen. Der Senderartenschalter
erlaubt es, den Sende- und Empfangsbetrieb auf der identischen und auf
zwei unabhängigen Frequenzen zu schalten, die Stellungen zum Kontakt mit einem
SE-415 und auch zur Kontaktaufnahme mit einem SE-222 als Gegenstation sind
mit entsprechenden Farben, markiert. Der Empfänger ist als Dreifachsuper ausgeführt, er verfügt über zwei separate Antenneneingänge und HF-/ZF-Verstärkerstufe von welchen beim Antennen- Diversityempfang das stärkere Signal durchgeschaltet wird. Die entsprechenden Schalter und Kontrollampen der beiden Empfängerzüge finden sich zu beiden Seiten des Hauptoszillatoreinschubes. Mit drei kräftigen Abstimmknöpfen wird die Frequenz des Hauptoszillators und somit die Empfangsfrequenz eingestellt und auf der mechanischen Digitalanzeige angezeigt, ähnlich wie beim Collins R-390A. Der Empfindlichkeitsregler zur Linken dient als RF-Gain, Ein grosses Messinstrument in der linken oberen Ecke des Empfängers gibt die Empfangssignalstärke aus, das rechte Instrument zeigt eine etwaige Frequenzabweichung zur Gegenstation an, mit dem Schalter "Autom.Frequenzregelung" kann automatisch mit dem Sender der Gegenstation synchronisiert werden. Was nicht fehlen darf, ist die für Schweizer Armeegeräte typische Revue - 7 Tage - Stationsuhr zwischen den beiden Messinstrumenten. Der Sender findet sich im obersten Einschub. Die Frequenz wird ebenfalls
am Hauptoszillatoreinschub mit den drei Einstellknöpfen eingestellt, die
Hauptoszillatoreinschübe sind untereinander austauschbar. Optional gab es zum SE-415 nicht nur einen externen Spannungsstabilisator und einen Trenntransformator, der zum Betrieb am Netz vorgeschrieben war, sondern auch ein Automatisches Sendeantennen - Abstimmbetrieb zum Betrieb mit der Rutenantenne des Funkwagens und ein Sendedipolantennenabstimmgerät zum Betrieb mit der Fächerdipolantenne im Bereich 2 - 12 MHz. |