www.armyradio.ch

Funkstation SE-403
Motorisierte Kurzwellenstation M1K
Telefunken GmbH, Berlin / Telefunken AG, Zürich /
Autophon AG, Solothurn, Lizenzbau des Senders

Telefunken Logo
Militärisches Gerät CH
 
Übersicht
synoptische Tabelle
 
Milit. Sendeempfänger
 
SE-1xx: Kleinfunkgeräte
SE-2xx: Tragbare Funkstationen
SE-3xx: Fahrbare Funkstationen
SE-4xx: Motoris. Funkstationen
 
SE-400 / FIX
SE-401 / M44
SE-402 / SM 46
SE-403 / M1K
Geräte
Histor. Aufnahmen
SE-404 / G1,2K
SE-405 / RCA
SE-406 / TFK
SE-407
SE-408 / FIX
SE-411
SE-412
SE-415
SE-430
 
links
varia / copyright
about / contact

überarbeitet am 28.12.2011

Die Motorisierte Kurzwellenstation M1K wurde von der Telefunken Berlin GmbH 1941 - 1944 entwickelt, sie trug die Telefunkenbezeichnung Kurzwellenstation 1122B.
In der Schweiz wurde der Sender von Autophon in Lizenz gebaut, als Betriebsempfänger kam der neuentwickelte E44 zum Zug und die Station wurde auf einen Geländelastwagen Saurer M6 oder 2CM eingebaut und wurde so zur ersten selbstfahrenden Grosstation der Übermittlungstruppen.

Kurzwellen - Funkstation mit Sender & Empfänger,

Sender Spez AS3028 (Telefunken): 3 - 25 MHz
Empfänger E44 (Autophon): Superhet - Empfänger mit Spulenrevolver

CW (A1), Telegraphie tönend (A2), Telephonie (A3), Schnelltelegraphie

pout 1000 - 1400 W A1/Oberstrich / 300 - 350 W A3/Mittelstrich

 

 

 

Geländelastwagen mit Dach- resp. später Rutenantenne für Fahrtbetrieb, Stromversorgungsaggregat in Einachsanhänger,
Drehstrom - Generator (380/220 V, 50 Hz, 15 kVA) zum Betrieb mit Dieselmotor 25 PS.
Reglement M1K / SE-403 Regl

Die Motorisierte Kurzwellenstation M1K wurde ab 1941 von der Telefunken GmbH in Berlin entwickelt, die Fertigung begann 1944 und zog sich kriegsbedingt in die Länge, der Sender wurde von Autophon in Lizenz gefertigt, als Stationsempfänger kam der Autophon - Allwellenempfänger E44 zum Einsatz. Das Antennenmaterial musste auf die Schweizer Topographie adaptiert werden, Telefunken Zürich war für den Einbau der Station in die Fahrzeuge zuständig.
Von 1947 - 1951 wurden 20 Stationen aufgebaut auf des Geländelastwagen Saurer M6 beschafft, ein weiterer Sender kam ortsfest in Bülach zum Einsatz.

Die erste schwere motorisierte Funkstation der Übermittlungstruppen war auf einem Geländelastwagenchassis Saurer M6 aufgebaut, das Stationsfahrzeug brachte 9350 kg auf die Waage, das Dieselaggregat im Einachsanhänger weitere 2100 kg.
Zum Duplexbetrieb musste die Empfangsstelle abgesetzt betrieben werden, ausgebaut oder in einem Funkbetriebswagen.

Der Telefunken - Sender As 3028 ist vierstufig aufgebaut, der Steuersender ist in sechs Teilbereichen kapazitativ abstimmbar, der Hauptsender mit Variometern abzustimmen, die Antennenabstimmung erfolgt mittels Schleifdraht - Variometern.
Im Sender arbeiten drei RV12P2000 Wehrmachts - Röhren und eine LS50, im Steuerkreis vier Stück LS50 und im Leistungskreis zwei RS 384, die Sendepentoden sind fanggittermoduliert.
Die Station erreicht eine Ausgangleistung von 1000 - 1400 W in Telegraphie tonlos (A1) und 300 - 350 Watt in Telegraphie tönend und Telephonie.

Als Empfänger kam zunächst der mit einem Trommeltuner und einer geeichten Frequenzskala versehene ausschliesslich mit Batterieröhren D1F bestückte Allwellenempfänger Autophon E44 zum Einsatz.
Später wurde auf den Autophon E-627 als Stationsempfänger umgerüstet.

Zunächst war für die M1K / SE-403 für den Fahrbetrieb eine Dachantenne vorgesehen, welche durch eine Rutenantenne ersetzt wurde. Zum stationären Einsatz kam eine 12 m Schirmantenne oder eine Halbwellen - Langdrahtantenne zum Einsatz. Station M1K

Als erste Station der Schweizer Armee war die M1K / SE-403 mit dem Schnelltelegraphie - System Moser - Baer ausgerüstet. Die erhoffte Entlastung des Stationspersonals durch wenig hohe Anforderungen an das akustische Aufnehmen von Morsetelegraphie trat dann nicht ein, langsame Funker konnten die auf die Papierstreifen gedruckten Morsezeichen auch nur langsam ablesen, geübte Funker konnten mit "Gehörlesen" die schnell gegebenen Morsezeichen direkt nach Gehör niederschreiben.
Erst nach der Umstellung auf Fernschreibbetrieb mit dem ETK im Jahre 1955 ergab sich eine Erleichterung, dass die Anforderungen für das Stationspersonal im Gehörlesen von Morsetelegraphie nicht mehr so hoch waren.

Die M1K / SE-403 wurde für schwere Kommandoverbindungen durch die Funkerkp der Armeekorps und die Schweren Fk Kp der Armee betrieben, nach Umrüstung der Fk Kp der Armee auf die Einseitenbandstation SE-222 kamen 1960 alle M1K - Stationen in die Funkerabteilung 6 und nach deren Umrüstung auf die schwere Fernschreibstation SE-415 in Landsturmformationen, definitiv wurden die Stationen 1980 zurückgezogen und liquidiert.

weitere Lektüre:
d: Dokumentation Funkstationen der Armee
d: Das Fernmeldematerial der Schweizerischen Armee seit 1975, R.J.Ritter, Folge 1/2
d: SE-403 / M1K auf der website www.hamfu.ch der IgUem

© 23.12.2011 Martin Bösch