VHF - Funkstation SE-407
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überarbeitet am 31.8.2010 |
Zusätzlich zu den aus Surplus - Beständen angeschafften US-amerikanischen
SCR-608 Stationen erwuchs ein zusätzlicher Bedarf an Fahrzeugstationen.
Autophon erhielt 1953 basierend auf einer Vorserie den Auftrag, eine leistungsfähige
VHF-Funkstation zu entwickeln.
1957 kam die Station SE-407 erstmals zum Einsatz, bis 1963 wurden 1300 Stationen
beschafft. Erst in den siebziger Jahren wurde sie von der amerikanischen
Entwicklung SE-412 (AN/VRC12) abgelöst.
Das SE-407 zum Einsatz bei der Infanterie und den mechanisierten Truppen
deckt mit 161 Kanälen den Bereich von 34 - 50 MHz ab, es besteht aus dem
Sendeempfänger TR 83, Zusatzempfänger ZE 83 und dem Speisegerät SG 83. Links im Geräterahmen findet sich der eigentliche Sendeempfänger TR 83, er bringt mit 302 x 260 x 340 mm 23,2 kg auf die Waage und ist modular aufgebaut. Im Sendeteil wird das Signal des gemeinsamen Oszillators (Bereich 34 - 50 MHz) über eine Verstärker- und Treiberstufe den beiden im Gegentaktbetrieb arbeitenden Endröhren zugeführt und über eine einstellbare Antennenankopplung und Antennenabstimmung der Sendeantenne zugeführt. Zur Modulation wird eine kleine Induktivität am Oszillatorkreis, die über die Modulationsdiode entsprechend der NF unterschiedlich an Masse gelegt wird und so die Oszillatorfrequenz verschiebt (Frequenzmodulation). Das ankommende Signal wird in der Eingangsstufe nach Verstärkung mit dem 8 MHz höher schwingenden Empfangsoszillator gemischt, die sich ergebende erste Zwischenfrequenz von 8 MHz wird auf eine zweite ZF von 1,6 MHz umgesetzt und das Signal nach Durchlaufen eines Störbegrenzers demoduliert. Das Speisegerät stellt die notwendigen Betriebsspannungen für den Sendeempfänger, den Zusatzempfänger und die weiteren Module bereit, die aus der Fahrzeugbetriebsspannung von 12 oder 24V aufbereitet werden, die korrekte Spannung muss sowohl am Speisegerät wie auch am Zusatzempfänger und mit zwei Kippschaltern am Montagerahmen eingestellt werden. Der Zusatzempfänger ZE 83 ist im wesentlich identisch wie der Empfängerteil des TR 83 aufgebaut, mit den Abmessungen 212 x 260 x 340 mm und "lediglich" 21,1 kg ist er etwas kleiner ausgefallen. Er erlaubt es, Meldungen beispielweise von einer vorgesetzten Stelle aufzufangen während auf einer anderen Frequenz mit einer weiteren Funkstation über den Sendeempfänger kommuniziert wird. Ein stand alone-Betrieb ist nur mit einem "Zusatzbediengerät" möglich, was den Wert von aus militärischem Surplus teils separat verkauften ZE 83 erheblich schmälert. Ein Herzstück der Funkanlage ist der im Sendeempfänger wie im Zusatzempfänger enthaltene Instantuner, in dem die Oszillatorsignale für die Kanäle im 100 kHz - Raster bereitgestellt und zehn Frequenzen mechanisch vorprogrammiert werden können. Mittels Bediengeräten in einem Kommandofahrzeug oder auch einem über Drahtleitungen verbundenen Bediengerät können die vorprogrammierten Kanäle der Funkstation aufgerufen, das Audiosignal des Sende- oder des Zusatzempfängers abgehört oder auch Nachrichten aus einer Bordgegensprechanlage (in einem Panzerfahrzeug) mitgehört werden. Ein Zusatzbediengerät ZBG 83 erlaubt es, den Zusatzempfänger als separaten Überwachungsempfänger anzusteuern.Die Anzahl weiterer Zubehörteile ist gross, vom externen Lautsprecher LS 83, dem armeetypischen Mikrotel (ein Telephonhörer mit Sprechtaste) und einer Lärmgarnitur mit Kopfhörer und Lippenmikrophon gibt es verschiedene Antennensätze zum SE-407. weitere Lektüre: © 15.11.2008 Martin Bösch |