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SE-018/m / H-Station
Radio Set SCR-287 (BC-375-E / BC-348)
U.S. Signal Corps, div. Hersteller

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überarbeitet am 5.5.2012

Für die zentrale Flugzeugführung wurde im 2. Weltkrieg im Jahre 1944 der Hochleistungs - Kurzwellensender "Emil" in Betrieb genommen, trotz seiner günstigen topographischen Lage auf der Kleinen Scheidegg konnte nicht das ganze Staatsgebiet der Schweiz zu jeder Zeit mit ausreichender Signalstärke erreicht werden.
So wurde der Entschluss zur Errichtung von zusätzlichen Bergfunkanlagen zur Optimierung der Abdeckung gefällt und zunächst die Bergstationen Stephan, Neptun, Fortuna und Theodor errichtet.
Allerdings herrschte Mangel an geeigneten Sendeanlagen mit grosser Frequenzabdeckung und ausreichender Leistungsfähigkeit. Solche fanden sich in ausreichender Zahl in Form der Bordfunkstation SCR-287 mehrerer in der Schweiz notgelandeter und internierter U.S. amerikanischer viermotoriger Bomber. Die Anlagen wurden ausgebaut und mit Speisegeräten aus der Produktion von Zellweger Uster in den Bergstationen installiert.
Nach dem Krieg wurden die Gerätschaften von den Amerikanern käuflich erworben und dazu noch weitere Geräte aus amerikanischem Surplus - Material beschafft.

Sender BC-375-E,

1500 - 12500 kHz, 6 Abstimmeinheiten

A1, A2, A3, pout ca. 45 - 75 W

Empfänger BC-348 / E-018 / H-Empfänger: Superhet, ZF 915 kHz

200 - 500 und 1,5 - 18 MHz, Analogskala

A1 (CW), A2, A3 (Telephonie)

Stromversorgung über Speisegerät aus Schweizer Produktion, Wellenmesser BC-221 zur Frequenzeichung

Zur Kurzwellenversorgung des Landes zur Flugzeugführung bestand in den Jahren des Zweiten Weltkriegs grosser Bedarf an leistungsfähigen Kurzwellenfunkstationen.

In Ermangelung von Kurzwellensendern mit ausreichender Leistung und Frequenzabdeckung wurden die Bordfunkstationen SCR-287 aus in der Schweiz notgelandeten oder zur Landung gezwungenen amerikanischen Bombern ausgebaut und weitergenutzt.

Das Material der amerikanische Funkstation kam zum einen mobil im GMC - Lastwagen als SE-018/m, zum Sender zwei Empfänger mit Netzgeräten aus Schweizer Produktion eingebaut.

Zur Vernetzung der verschiedenen Militärflugplätze, welche aufgrund ungenügender Sendeanlagen nicht direkt miteinander kommunizieren konnten, wurden 1944 mehrere Bergfunkstationen eingerichtet, die teils bemannt und teils auch fernbetrieben im Relaisbetrieb arbeiten konnten.

Der Sender BC-375-E allein misst 58 x 51 x 23 cm und bringt 23,8 kg auf die Waage, dazu kommen noch die insgesamt sechs Tuning - Einschübe zu je 6,5 kg, sie decken die Bereiche 1,5-3 MHz (TU-5-B), 3-4,5 MHz (TU-6-B), 4,5-6,2 MHz (TU-7-B), 6,2-7,7 MHz (TU-8-B), 7,7-10 MHz (TU-9-B), 10-12,5 MHz (TU-10-B) und die Langwelle 200-500 kHz /TU-26-B) ab. Zum Betrieb muss die jeweils passende Abstimmeinheit ins Gerät eingeschoben werden.
Die Stromversorgung erfolgt über einen Umformer PE-73-C, die Versorgungsspannung kann von 24 auf 28 V umgeschaltet werden.

Im Sender arbeitet eine VT-4-C (entsprechend RCA 211) als Oszillator, zwei Röhren VT-4-C als Modulatorröhren und eine weitere VT-4-C als Sendeendröhre, sie wird anodenmoduliert; als Mikrophon- / NF-Verstärker kommt eine VT-25 (RCA 10Y) zum Einsatz.

Der Empfänger BC-348, in der Schweizer Version ist teils noch ein Typenschild welches ihn als H-Empfänger ausweist vorhanden, besitzt ein schwarzes Aluminiumgehäuse, er misst 46 x 23 x 22 cm und bringt 20 kg auf die Waage.
Der Empfänger ist als Einfach - Superhet mit einer Zwischenfrequenz von 915 kHz konzipiert. Das Antennensignal gelangt über zwei abgestimmt HF-Vorstufen (zwei mal 6K7 / VT-86) auf den ersten Mischer (6J7 / VT-91) und wird mit dem Oszillatorsignal (6C5 / VT-65) auf die Zwischenfrequenz von 915 kHz umgesetzt. Nach drei ZF-Verstärkerstufen (1.IF: 6K7 / VT-86, 2.IF: 6F7/VT-70, dann 3.IF: 6B8 / VT-93) wird das Signal demoduliert (Diodensystem 6B8 / VT-93) und der NF-Endstufe zugeführt (41 resp. VT-48, später 6K6GT). Als BFO zum CW-Empfang wird das zweite Triodensystem der 6F7/VT-70 genutzt.

Zum Stationsmaterial gehörten neben üblicherweise zwei Sendern und zwei Empfängern (mit jeweils eingebautem Umformer) auch ein Wellenmesser BC-221, der Umformer PE-73-C für den Sender und ggf. ein Speisegerät aus der Produktion von Zellweger, Uster.

Und falls noch irgendwo eine H-Station im Wege stehen sollte... - könnte ich dafür wohl noch ein gutes Plätzchen finden.

weitere Lektüre:
Informationen vom Fliegermuseum Dübendorf, wo die Station auch ausgestellt ist.
Unterlagen der U.S.Army zum Sender BC-375-E und Empfänger BC-348

© 3.5.2012 Martin Bösch