SE-018/m / H-Station
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überarbeitet am 5.5.2012 |
Für die zentrale Flugzeugführung wurde im 2. Weltkrieg im Jahre 1944 der
Hochleistungs - Kurzwellensender "Emil" in Betrieb genommen, trotz seiner günstigen
topographischen Lage auf der Kleinen Scheidegg konnte nicht das ganze Staatsgebiet
der Schweiz zu jeder Zeit mit ausreichender Signalstärke erreicht werden.
Zur Kurzwellenversorgung des Landes zur Flugzeugführung bestand in den Jahren des Zweiten Weltkriegs grosser Bedarf an leistungsfähigen Kurzwellenfunkstationen. In Ermangelung von Kurzwellensendern mit ausreichender Leistung und Frequenzabdeckung wurden die Bordfunkstationen SCR-287 aus in der Schweiz notgelandeten oder zur Landung gezwungenen amerikanischen Bombern ausgebaut und weitergenutzt. Das Material der amerikanische Funkstation kam zum einen mobil im GMC - Lastwagen als SE-018/m, zum Sender zwei Empfänger mit Netzgeräten aus Schweizer Produktion eingebaut. Zur Vernetzung der verschiedenen Militärflugplätze, welche aufgrund ungenügender Sendeanlagen nicht direkt miteinander kommunizieren konnten, wurden 1944 mehrere Bergfunkstationen eingerichtet, die teils bemannt und teils auch fernbetrieben im Relaisbetrieb arbeiten konnten. Der Sender BC-375-E allein misst 58 x 51 x 23 cm und bringt 23,8 kg auf die Waage,
dazu kommen noch die insgesamt sechs Tuning - Einschübe zu je 6,5 kg, sie decken die Bereiche
1,5-3 MHz (TU-5-B), 3-4,5 MHz (TU-6-B), 4,5-6,2 MHz (TU-7-B), 6,2-7,7 MHz (TU-8-B),
7,7-10 MHz (TU-9-B), 10-12,5 MHz (TU-10-B) und die Langwelle 200-500 kHz /TU-26-B) ab.
Zum Betrieb muss die jeweils passende Abstimmeinheit ins Gerät eingeschoben werden. Im Sender arbeitet eine VT-4-C (entsprechend RCA 211) als Oszillator, zwei Röhren VT-4-C als Modulatorröhren
und eine weitere VT-4-C als Sendeendröhre, sie wird anodenmoduliert; als Mikrophon- / NF-Verstärker
kommt eine VT-25 (RCA 10Y) zum Einsatz. Der Empfänger BC-348, in der Schweizer Version ist teils noch ein Typenschild
welches ihn als H-Empfänger ausweist vorhanden, besitzt ein schwarzes Aluminiumgehäuse, er misst
46 x 23 x 22 cm und bringt 20 kg auf die Waage. Zum Stationsmaterial gehörten neben üblicherweise zwei Sendern und zwei Empfängern (mit jeweils eingebautem Umformer) auch ein Wellenmesser BC-221, der Umformer PE-73-C für den Sender und ggf. ein Speisegerät aus der Produktion von Zellweger, Uster. Und falls noch irgendwo eine H-Station im Wege stehen sollte... - könnte ich dafür wohl noch ein gutes Plätzchen finden. weitere Lektüre: © 3.5.2012 Martin Bösch |