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SE-013
Radio Set SCR-522 (BC-624 / BC-625)
Bendix Radio, Baltimore

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überarbeitet am 5.5.2012

Nach dem 2. Weltkrieg wurde von der Schweizer Luftwaffe eine Anzahl von 130 Flugzeugen P-51 "Mustang" aus Surplus - Beständen der U.S. Air Force erworben, diese aus dem besetzten Deutschland in die Schweiz überführten Flugzeuge waren bereits mit dem VHF - Funkgerät SCR-522 ausgerüstet.
Aufgrund der hohen Frequenzstabilität der quarzgesteuerten Geräte und der guten Sprachqualität wurde das amplitudenmodulierte VHF-Funkgerät weiterverwendet und erhielt die Bezeichnung SE-013.
Später wurde Betrieb in Amplitudenmodulation im VHF-Bereich für den gesamten Flugfunk Standard.

Sender / Empfänger,

100 - 156 MHz, 4 bequarzbare Kanäle

Telephonie A3, pout ca. 9 W

Empfänger: Superhet, Z.F. 12 MHz

Selektivität
 

Frequenzumschaltung von vier quarzkontrollierten Festfrequenzen über Bediengerät, Stromversorgung vom 28 V DC Bordnetz über Umformer

Die Bendix Radio Corp. in Baltimore entwickelte aus einem Prototyp des englischen TR 5043 um 1942 die amerikanische VHF - Bordstation SCR-522, welche in verschiedenen amerikanischen (Jagd-)Flugzeugen zum Einsatz kam.
Mit dem Kauf von 130 Jagdflugzeugen P-51D "Mustang" aus amerikanischem Surplus im Jahre 1948 kamen die eingebauten Bordfunkstationen in Schweizer Besitz. Die Evaluation ergab bezüglich Frequenzstabilität (der quarzgesteuerten Stationen) und Sprechverständlichkeit (durch Nutzung des VHF Bereichs) ein sehr positives Bild, dass entschieden wurde, die Geräte beizubehalten und unter der Bezeichnung SE-013 weiter zu nutzen.
Allerdings fehlten dafür die entsprechenden VHF-tauglichen Bodenfunkstationen, so dass aus Reservematerial und Ersatzteilen weitere funktionstüchtige Funkgerätesätze zusammengestellt und mit Netzspeisegerät in einem Stahlrohrrahmen für den Bodenstationsbetrieb (SE-013 t/f) tauglich gemacht werden konnten.

Die Funkstation besteht aus den Komponenten Sender BC-625-A und Empfänger BC-624-A in einem Gehäuse CS-80-A mit dem Rack FT-244-A mit der entsprechenden internen Verkabelung, zur Speisung mit der Flugzeug - Bordspannung von 28V DC kommt ein Dynamotor PE-94-A zum Einsatz. SE-013 Gehäuse geschlossen


Im Sender arbeitet im Oszillator eine 6G6C, im Oszillator wird ein Quarz der auf einer Frequenz, die dem achzehnten Teil der Betriebsfrequenz entspricht, schwingt, eingesetzt. Im "First Harmonic Amplifier", der ersten Frequenzvervielfacherstufe eine 12A6, im "Second Harmonic Amplifier", der zweiten Frequenzvervielfacherstufe und als Sendeendröhre jeweils eine Röhre 832.
Im NF-Verstärker für das vom Mikrophon her kommende Sprachsignal arbeitet eine 6SS7, in der Modulatorstufe zwei 12A6, eine weitere 6SS7 wird als "R-F indicator diode" als Gleichrichter für die HF-Pegelanzeige eingesetzt.
SE-013 Bedienelemente Im Empfänger schwingt der Oszillator (12AH7GT, Doppeltriode) auf der Frequenz einer der vier schaltbaren Empfängerquarze, deren Frequenz setzt sich zusammen aus der (Betriebsfrequenz - 12) / Multiplikator der Frequenzvervielfacherstufe, dieser Multiplikator liegt je nach Frequenzbereich zwischen 12 und 18 und muss dem Handbuch TM 11-509 entnommen werden. Vom Oszillatorsignal wird im Oberwellengenerator (9002) ein Vielfaches generiert, die entsprechende Oberwelle ausgefiltert und im Oberwellenverstärker (9003) verstärkt im dem Mixer zugeführt.
Das Antennensignal durchläuft zunächst eine HF-Verstärkerstufe (9003) und gelangt dann auf die Mischstufe (9003), die generierte Zwischenfrequenz wird in drei ZF- Verstärkerstufen (alle 12SG7) verstärkt in der Detektorstufe (12C8) demoduliert, diese Röhre wirkt auch als NF-Vorstufe, in der NF-Endstufe (12J5GT) wird das Audiosignal nochmals verstärkt.

SE-013 Bediengerät Nachdem die Betriebsfrequenzen vom Bodenpersonal eingestellt worden sind, die entsprechende Quarze gesteckt und Sender und Empfänger abgeglichen, wird die im Innern des Flugzeugs eingebaute Funkstation durch den Piloten mit dem Bediengerät BC-602-A fernbedient. Am Bediengerät können die vier Kanäle gewählt werden (bei Kanalwechsel wird einer nach dem andern motorisch durchgeschaltet), eine (abblendbare) Kontrolllampe zeigt den aktiven Kanal an, der Betriebsschalter schaltet die Anlage auf Senden ("T"), Empfang ("R") oder "REM" (remote).

Die Flugzeuge P-51 "Mustang" blieben bis 1957 als Jäger, Jagdbomber und Aufklärungsflugzeuge im Einsatz und wurden dann liquidiert.

Ich bin über weiteres Bildmaterial oder Informationen zum Einsatz jederzeit dankbar.

weitere Lektüre:
Informationen vom Fliegermuseum Dübendorf, wo die Station auch ausgestellt ist.
Technical Manual TM 11-509 der U.S.Army

© 3.5.2012 Martin Bösch