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(SE-009)
Bord - Funkanlage FG IX
SFR 450, Société Française Radio - Electrique

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überarbeitet am 3.5.2012

Zum Einsatz in den ohne Bordfunkgerät georderten Jagdflugzeugen Messerschmitt Bf 109 E und den von der Eidgen. Konstruktions - Werkstätte in Thun ab 1939 in Lizenz gefertigten Morane D 3800 wurden ein Kurzwellenfunkgerät der Firma SFR (Société Française Radio - Electrique) und ein quarzgesteuertes VHF-Funkgerät der britischen Firma ITT evaluiert, letztendlich wurde wegen der Durchstimmbarkeit dem Gerät SFR 450 der Vorzug gegeben und 189 Stück davon im Okt. 1939 geordert.

Sender / Empfänger,

Empfänger: 2000 - 12000 kHz

Sender: 2000 - 12000 kHz

A1, A2/A3, pout 80 / 30 W

Empfindlichkeit

Selektivität
 

Frequenzumschaltung von drei Festfrequenzen über Bowdenzüge, Stromversorgung über zwei Umformer; Wellenmesser SFR

Zum Einsatz in den in Deutschland ohne Bordfunkgeräte georderten Messerschmitt Bf 109 E Jagdflugzeugen und der ab 1939 in Lizenz gebauten Morane D 3800 standen zuletzt noch zwei Bordfunkstationen zur Evaluation. Die von der britischen ITT entwickelte Bell R 10-A mit vier quarzkontrollierten Kanälen im VHF-Bereich und die Station 450 der französischen SFR. Da die Schweizer Beschaffungsbehörde durchstimmbaren Geräten den Vorzug gab, wurden vom französischen Gerät Oktober 1939 189 Stück geordert.
Rasch stellte sich heraus, dass aufgrund des Eintritts Frankreichs ins Kriegsgeschehen die Bestellung von der Société Française Radio - Electrique nicht mehr durchgeführt werden konnte. Über eine Zeigstelle SFR Bern wurde rasch die Lizenzproduktion in der Schweiz organisiert, der Sender wurde bei Zellweger, Uster, in Auftrag gegeben, der Empfänger bei Autophon, Solothurn, die Umformer bei Elektromotorenbau Weber, Pieterlen und das Zubehör bei Gfeller AG in Bern.
Zunächst wurde das Gerät mit drei über Bowdenzüge mechanisch gewählten Frequenzen ausgeliefert, später kam der elektromechanische Abstimmzusatz Telaccord von Autophon (wie beim FG X) zum Einsatz.

Die Fertigung und die Einführung erfolgte schleppend, im Januar 1941 konnten 13 Anlagen ausgeliefert und in die D 3800 Morane eingebaut werden, die Anlagen erwiesen sich als wenig zuverlässig und frequenzinstabil; von einer nachgebesserten Version konnten bis Ende 1943 erst 28 Flugzeuge Morane D 3800 und 28 Flugzeuge Messerschmit Bf 109 E mit dem neuen Funkgerät ausgerüstet werden. Die Frequenzstabilität der Anlagen blieb weiterhin ein Problem.
1949/50 wurden die Funkanlagen FG IX definitiv aus den Flugzeugen ausgebaut und in Dübendorf der Liquidation zugeführt.

Der Empfänger deckt als Superhet die Frequenzen 2000 - 12000 kHz ab, als Oszillator komt eine 6C5 zum Einsatz, in der Mischstufe eine 6L7, als ZF-Verstärker eine 6K7, Demodulation und NF-Vorstufe 6Q7 und in der NF-Endstufe eine 6F6, im Überlagerungsoszillator (BFO) zum CW-Empfang eine 6C5.

Im dreistufigen Sender, der ebenfalls 2000 - 12000 kHz abdeckt, arbeitet eine 6L6 in der Oszillatorstufe, eine weitere 6L6 als Frequenzverdoppler und eine GOT 100 als Sendeendstufe. Eine 6J7 verstärkt das Mikrophonsignal im Modulations- Vorverstärker, eine 6F6 arbeitet in der Modulationsstufe, eine weitere 6F6 in der sprachgesteuerten Sendertastung (VOX).

Die Anlage kann vom Piloten mit einem Bediengerät fernbedient werden, daran werden Funkhaube, Kehlkopfmikrophon und die Morsetaste angeschlossen, auch eine Empfängerfeinabstimmung ist vorgesehen. Bediengerät FG IX

Die Betriebsspannungen für den Empfänger und für den Sender werden von zwei unabhängigen Umformergruppen erzeugt.

Die drei Betriebsfrequenzen wurden vor dem Flug vom Bodenpersonal voreingestellt, dazu bediente man sich des auf den Flugfeldern eingesetzten Wellenmessers SFR A 409 D.
Wellenmesser FGIX SFR A409D Wellenmesser FGIX SFR A409D

Ich bin über weiterführende Informationen und Bildmaterial jederzeit dankbar.

weitere Lektüre:
Informationen vom Fliegermuseum Dübendorf, wo die Station auch ausgestellt ist.

© 1.5.2012 Martin Bösch