E-640
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überarbeitet am 30.8.2010 |
Unter der Bezeichnung E-640 wurde der Kurzwellenempfänger Telefunken E 127 Kw/4 von der Schweizer Armee vorwiegend im Abhorchdienst eingesetzt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Variante Kw/5 mit einem Frontplatten - Schutzgitter im militärischen Einsatz stand, kam in der Schweiz die Version Kw/4 zum Einsatz.
Das Gerät ist mit 550 x 375 x 390 mm und einem Gewicht von 44 kg deutlich kompakter als der E-104 oder der EK-07 von Rohde & Schwarz, der Überwachungsempfänger wird mit 110 - 240 V Wechselstrom versorgt und nimmt mit seinen 8 Röhren etwa 70 W auf. In der Mitte des oberen Teils der Frontplatte dominiert die Halbrundskala mit
den in verschiedenen Farben markierten Wellenbereichen: der Bereich von 1,5-3,3
MHz ist weiss, der Bereich 2 von 3,2-7,1 MHz gelb, der Bereich 3 von 6,9-14,1 grau,
der Bereich 4 von 13,9-22,1 MHz grün und der letzte Bereich von 21,9-30,1 MHz in
roter Farbe ausgeführt. In einer darunterliegenden Reihe sind die restlichen Kontrollelemente angeordnet, der Bandbreitenschalter, der Hauptabstimmknopf, der Bereichsschalter ebenfalls mit den Farbmarkierungen und die Regler für NF- (Lautstärke) und HF-Verstärkung. Zuunterst finden sich neben den Kopfhörerbuchsen von links die Knebelschalter für den Störbgrenzer, die HF-Verstärkungsregelung (in Stellung Aut. ist die AGC aktiv) und der Betriebsartenschalter, in Stellung A1 ist der BFO aktiv, in Stellung A3 werden normale AM-Aussendungen und auch tonmodulierte Morsesignale (A2) empfangen. Rechts davon findet sich ein zweites Paar Kopfhörerbuchsen.
Der Signalverlauf wird im Originalhandbuch wie folgt beschrieben: "Die
Antennenspannung gelangt über zwei HF-Stufen (EF85) mit vier Vorkreisen auf die
Mischröhre (ECH81) und wird dort auf eine feste ZF von 525 kHz umgesetzt. Das
Signal durchläuft dann zwei Quarzfilterstufen (EF85) mit schaltbarer Bandbreite.
Anschliessend folgt der Demodulator (ECH81). Bei Telegraphiempfang wird der
A1-Oszillator zugefügt. Eine Endstufe (EL84) liefert die Leistung für die
Ausgänge und den eingebauten abschaltbaren Lautsprecher. Ein Regelverstärker
erzeugt die automatische Regelspannung und führt sie drei rückwärts und einer
vorwärts geregelten Verstärkerstufe zu. Der Regelspannung kann eine veränderliche
Spannung zugefügt werden, die bei Diversity-Empfang zum Verstärkungsangleich
der Empfänger dient. Bei Umschaltung auf Handregelung werden die gleichen Röhren
durch eine von aussen einstellbare niederohmige Spannung beeinflusst. Ein
abschaltbarer NF-Begrenzer sorgt für die Unterdrückung von Störspitzen." weitere Lektüre: © Martin Bösch |