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Kleinfunkgerät SE-125
Autophon AG, Solothurn

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überarbeitet am 31.8.2010

Um 1969 wurde ein neues "Walkie Talkie" als Patrouillenfunkgerät bei der Truppe eingeführt, das von Autophon entwickelte SE-125. Das voll transistorisierte Gerät existiert in sechs Versionen, die sich in der Kennfarbe des Typenschilds unterscheiden. Jeweils fünf Kanäle sind jeweils einer Version zugeteilt, auf den Kanälen 6, 7 und 8 können alle SE-125 arbeiten, diese gemeinsamen Kanäle können zur Kommunikation von Angehörigen verschiedener Truppengattungen benutzt werden.
Nach der Ablösung durch das Kleinfunkgerät SE-135 ist das altgediente SE-125 noch in diesem Jahrzehnt beim Zivilschutz im Einsatz.

Sendeempfänger, Empfänger Doppelsuper ZF 10,7 MHz; 455 kHz

77,5 - 87,5 MHz , jeweils 8 Kanäle bequarzt

FM

pout F3 0,5 W

Empfindlichkeit 0,4 uV

Selektivität
 

Batteriebetrieb 7,5 V (alternativ 6 V NiCd Akku)

Reglement SE-125

Das Gerät besteht aus einem typischen etwas eigenwillig geformten Metallgehäuse mit vorn schräg angebrachter Mikrophon- / Hörkapsel (sog. "Monofon"), hinten die Sendetaste und dazwischen die Bedienungselemente.
Das 287 x 142 x 57 mm messende Gerät bringt inkl. Batterie 2,4 kg auf die Waage, mit einem Tagegurt kann es umgehängt getragen werden, die Draht - Schiebeantenne wird dann obem am Gerät aufgeschraubt.

Das Gerät wird typischerweise mit einer runden langen 7,5 V Batterie (ähnlich einer übermässig langen Monozelle) versorgt, alternativ gab es dazu NiCd-Akkus. Ein Klappdeckel an der Geräteunterseite öffnet das Batteriefach, das im übrigen vom Gerät getrennt ist.

An der Stirnseite des Geräts findet sich vorne das Monophon, dass einem Mikrophon in einem Telephonhörer ähnlich sieht, im Empfangsbetrieb als Lautsprecher dient. Dahinter der Hauptschalter, mit den Bezeichnungen 0 (für "aus") - grosser Punkt ("ein") - kleiner Punkt ("ein - Rauschsperre aktiviert"), gleich daneben findet sich der Antennensockel und zuhinterst der Kanalwahlschalter, mit dem die drei Gemeinschaftskanäle 6, 7 & 8 und die je nach Version unterschiedlichen Kanäle x1 - x5 gewählt werden können. Zuhinterst in einem keilförmigen Vorsprung die Sprech- / Sendetaste und darunter der mit einem Schraubbeckel versehene Anschluss für ein externes Telefonhörerähnliches Mikrotel oder eine Lärmsprechgarnitur mit Kopfhörer und Mikrophon.

An den BNC-Antennensockel kann eine ausziehbare etwa 1,2 m lange Drahtantenne, über ein beispielsweise aus einem Unterstand nach draussen geführten Antennenkabel dieselbe Antenne (als sog. "Grabenantenne") oder eine externe "Fernantenne" angeschlossen werden.

Der Betrieb ist an Einfachheit kaum zu überbieten: Batterie einlegen, Antenne aufschrauben, Kanalschalter in die richtige Position, das Gerät einschalten ("dicker Punkt"), dann sollte ein Rauschen ertönen. Nun sollte eine Kontaktaufnahme mit der Gegenstation versucht werden, wenn das Signal eine einigermassen ausreichende Stärke aufweist, kann auf das Symbol "kleiner Punkt" umgeschaltet werden, die Rauschsperre schaltet das Gerät stumm, bis eine Nachricht empfangen wird.
Sehr nützlich zur Kontrolle der Batterieleistung ist die in einer Hülse an der Traggurte verstaute "Antennenlampe", diese wird anstelle der Antenne auf die Antennenbuchse aufgeschraubt und leuchtet bei funktionierendem Gerät und brauchbaren Batterien beim Drücken der Sendetaste auf, ein rasches Verglimmen zeigt an, dass die Batterie weitgehend erschöpft ist.

Das SE-125 ist für Kurzstreckenkommunikation konzipiert, je nachdem wie stark das Gelände überbaut ist, werden 3 - 5 km überbrückt, von exponierten Standorten reicht's etwas weiter. Ich meine mich aber irgendwie zu erinnern, dass in meiner Dienstzeit auch schon mal zum Mobiltelephon gegriffen wurde, wenn die Verständigung zu wünschen übrig liess...
Aufgrund der Sendefrequenz gleich unterhalb des UKW-Bandes darf das SE-125 nicht zivil betrieben werden , ein demilitarisiertes (d.h. nicht mehr gebrauchsfähiges) Gerät wertet die Sammlung auf und weckt Erinnerungen.

Offenbar war das Gerät auch in Österreich im Einsatz, hier trug es die Bezeichnung TFF-21-0.

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© 5/2008 Martin Bösch