überarbeitet am 26.1.2012
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Ende der Dreissigerjahre wurde von Zellweger, Uster, als Nachfolger der
TL Station, ein kompaktes Patrouillenfunkgerät
entwickelt, das unter der Bezeichnung K1 resp. K1 A bei der Artillerie zum
Einsatz kam.
Das batteriebetriebene K 1 sendet im Bereich 4 - 6 MHz, das mittels Batterien
oder Handkurbelgenerator zu betreibende K 1A im Bereich 22 - 28 MHz, beide Geräte
erlauben Telephonie oder Telegraphie - Verbindungen.
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Sendeempfänger,
4 - 6 MHz, 10 kHz - Schritte
AM (A3), CW (A1)
pout ca. 1 W
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Empfindlichkeit
Selektivität
2 Heizbatterien 6V (9606), 2 Anodenbatterien 60V (9660)
verschiedene Antennenformen mit Steckelementen, teils Gegengewicht

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Das K 1-Gerät besteht aus einem Apparatekasten mit einem Batteriefach, der
20 kg auf die Waage bringt, dazu ein Kasten mit Reservematerial mit ebenfalls 20 kg
Gewicht.
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Im Gerät werden die Röhrentypen Tungsram KF 3 U und CB 220 U eingesetzt:
Der Sender arbeitet mit einer Oszillatorstufe (V1: KF3U), einer Verstärker-
und einer Endstufenröhre (V2, V3: CB 220 U). Als Modulatorröhre kommt als V8
ebenfalls eine CB 220 U zum Einsatz.
Im Empfänger wird das empfangene Signal in der Röhre V4 (KF3U) auf die Zwischenfrequenz
gemischt, die ZF wird in zwei Stufen (V5, V6: je KF3U) verstärkt und
in der V7 (CB 220 U) demoduliert.
Betrieben wird das Gerät mit einer 6V Heizbatterie und zwei 60 V Anodenbatterien,
die im Batteriefach im unteren Geräteteil Platz finden, im Reservematerialkasten
finden sich neben jeweils acht Ersatzröhren beider Typen nochmals jeweils
zwei Batterien beider Typen, das Material soll für eine Autonomie von 80 Stunden
ausreichen. |
Die Bedienung ist relativ unproblematisch:
Die Frequenz wird mit dem grossen Frequenzschalter, der auch als Skalenzeiger dient,
gewählt, durch Zusammendrücken der beiden Tasten an der Spitze des Frequenzschalters
kann dieser verschoben werden und rastet beim Loslassen in 10 kHz-Abstäden ein, mit
einer Empfangsfeinabstimmung kann um +/- 20 kHz nachgestimmt werden.
Der Betriebsschalter hat ähnlich wie bei anderen Geräten von Zellweger in der Mitte die
0-Stellung, nach links wird in den Telegraphie-, nach rechts in den Telephoniemodus
geschaltet, wobei die Empfangslautstärke jeweils bis zum Anschlag des Potis zunimmt.
Mit dem Ringschalter an der Sprechgarnitur wird das Gerät aktiviert, mit dem
Knebelschalter unter dem Messinstrument kann in Stellung schwarz-rot die Anodenspannung
und in Stellung gelb-blau die Heizspannung kontrolliert werden. Bei gedrückter
Sendetaste am Mikrophon oder Morsetaste muss mit der Antennenabstimmung auf maximalen
Ausschlag am Antennenstrominstrument abgestimmt werden. |
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Als Reichweite wurden im flachen Gelände 5 km in Telephonie und
10 km in Telegraphie angegeben, unter optimalen (Sicht)bedingungen von einem
erhöhten Standort können 20 bis 40 km erreicht werden.
Offenbar ging der Grossteil der Geräte verloren indem die klassifizierten
Funkgeräte nach ihrer Ausmusterung in einem Bergsee versenkt wurden... - aber
vielleicht steht noch irgendwo ein K 1 oder ein K 1A herum - ich hätte gewiss
Interesse daran.
© 5/2009 Martin Bösch
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