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Artillerie - Funkgerät SE-108 / K 1
Zellweger AG, Uster

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überarbeitet am 26.1.2012

Ende der Dreissigerjahre wurde von Zellweger, Uster, als Nachfolger der TL Station, ein kompaktes Patrouillenfunkgerät entwickelt, das unter der Bezeichnung K1 resp. K1 A bei der Artillerie zum Einsatz kam.
Das batteriebetriebene K 1 sendet im Bereich 4 - 6 MHz, das mittels Batterien oder Handkurbelgenerator zu betreibende K 1A im Bereich 22 - 28 MHz, beide Geräte erlauben Telephonie oder Telegraphie - Verbindungen.

Sendeempfänger,

4 - 6 MHz, 10 kHz - Schritte

AM (A3), CW (A1)

pout ca. 1 W

Empfindlichkeit

Selektivität
 

2 Heizbatterien 6V (9606), 2 Anodenbatterien 60V (9660)
verschiedene Antennenformen mit Steckelementen, teils Gegengewicht
Reglement Kleinfunkgeräte der Artillerie K 1 / K 1A Reglement Postes Radio d'Artillerie K 1 / K 1A

Das K 1-Gerät besteht aus einem Apparatekasten mit einem Batteriefach, der 20 kg auf die Waage bringt, dazu ein Kasten mit Reservematerial mit ebenfalls 20 kg Gewicht.

Zellweger K1

Im Gerät werden die Röhrentypen Tungsram KF 3 U und CB 220 U eingesetzt: Der Sender arbeitet mit einer Oszillatorstufe (V1: KF3U), einer Verstärker- und einer Endstufenröhre (V2, V3: CB 220 U). Als Modulatorröhre kommt als V8 ebenfalls eine CB 220 U zum Einsatz.
Im Empfänger wird das empfangene Signal in der Röhre V4 (KF3U) auf die Zwischenfrequenz gemischt, die ZF wird in zwei Stufen (V5, V6: je KF3U) verstärkt und in der V7 (CB 220 U) demoduliert.

Betrieben wird das Gerät mit einer 6V Heizbatterie und zwei 60 V Anodenbatterien, die im Batteriefach im unteren Geräteteil Platz finden, im Reservematerialkasten finden sich neben jeweils acht Ersatzröhren beider Typen nochmals jeweils zwei Batterien beider Typen, das Material soll für eine Autonomie von 80 Stunden ausreichen.

Die Bedienung ist relativ unproblematisch:
Die Frequenz wird mit dem grossen Frequenzschalter, der auch als Skalenzeiger dient, gewählt, durch Zusammendrücken der beiden Tasten an der Spitze des Frequenzschalters kann dieser verschoben werden und rastet beim Loslassen in 10 kHz-Abstäden ein, mit einer Empfangsfeinabstimmung kann um +/- 20 kHz nachgestimmt werden.
Der Betriebsschalter hat ähnlich wie bei anderen Geräten von Zellweger in der Mitte die 0-Stellung, nach links wird in den Telegraphie-, nach rechts in den Telephoniemodus geschaltet, wobei die Empfangslautstärke jeweils bis zum Anschlag des Potis zunimmt.
Mit dem Ringschalter an der Sprechgarnitur wird das Gerät aktiviert, mit dem Knebelschalter unter dem Messinstrument kann in Stellung schwarz-rot die Anodenspannung und in Stellung gelb-blau die Heizspannung kontrolliert werden. Bei gedrückter Sendetaste am Mikrophon oder Morsetaste muss mit der Antennenabstimmung auf maximalen Ausschlag am Antennenstrominstrument abgestimmt werden.

Als Reichweite wurden im flachen Gelände 5 km in Telephonie und 10 km in Telegraphie angegeben, unter optimalen (Sicht)bedingungen von einem erhöhten Standort können 20 bis 40 km erreicht werden.

Offenbar ging der Grossteil der Geräte verloren indem die klassifizierten Funkgeräte nach ihrer Ausmusterung in einem Bergsee versenkt wurden... - aber vielleicht steht noch irgendwo ein K 1 oder ein K 1A herum - ich hätte gewiss Interesse daran.

© 5/2009 Martin Bösch