E-643
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überarbeitet am 23.7.2011 |
Wahrscheinlich in der Abteilung für elektronische Kriegsführung (EKF) wurde der Collins 51S-1, ein auch in Amateurkreisen geschätzter kompakter Allwellenempfänger, eingesetzt.
Mit seinem grau lackierten Metallgehäuse und den für
ein Top- Röhrengerät sehr bescheidenen Ausmassen von 37,5
x 16,7 x 33,2 cm und dem Gewicht von 11,8 kg ist der
Collins 51S-1 wesentlich kompakter aufgebaut als sein Vorgänger, der 51J-4. Die Frontplatte ist sehr schlicht gehalten, im
Gegensatz zu den "grossen" Collinsempfängern
kommt der 51 S-1 mit nur neun Bedienelementen aus. Es
dominiert die Frequenzskala, der grosse Hauptabstimmknopf
kann mit einem Hebel mechanisch blockiert werden, um
versehentliches Verstellen zu vermeiden. Im sektorförmigen
Fenster oberhalb des Abstimmknopfes kann die Frequenz auf
besser als 1 kHz genau abgelesen werden, die
Zehnerteilung ist beschriftet. Die Hundert-kHz- Stelle
der mechanisch digitalen Anzeige "springt"
jeweils, wenn über einen 99-101 Übergang gekurbelt wird,
das Abstimmgefühl ist dank der verspannten Metallzahnräder
seidenweich. Die MHz-Stellen werden ebenfalls mechanisch
digital im kleinen Fenster überder Abstimmskala
angezeigt, der MHz-Drehknopf links neben dem Abstimmknopf.
Mit dem Drehknopf Zero Set kann die Eichlinie der Anzeige
aufgrund des Empfangs einer Normalfrequenzstation oder
dem Eichmarkengeber verschoben werden. Ganz oben links
findet sich der Netzschalter, der auch eine Standby-Funktion,
in der zur Erhöhung der Frequenzstabilität die Röhrenheizung
schon eingeschaltet ist, und eine Position zur
Aktivierung des Eichmarkengebers aufweist. Ein HF-Signal gelangt zunächst auf ein Bandpassfilter je Megahertz- Bereich und die mechanisch gekoppelte, über Zahnräder angetriebene automatische Vorselektion. Zum Empfang in den Bereichen 0,2 - 2 MHz wird die Frequenz nach einem 2 MHz Tiefpassfilter intern über eine Konverterschaltung in den Bereich 28 - 30 MHz umgesetzt. Nach einer HF-Verstärkerstufe erfolgt die Umsetzung im ersten Mischer, in den Bereich 14,5 - 15,5 MHz für den Bereich von 2 - 7 MHz, in dem der Empfänger als Dreifachsuper arbeitet, im zweiten Mischer geschieht danach die Umsetzung in den Bereich 2 - 3 MHz. Der dritte Mischer erhält seine Signale im Bereich 2 - 7 MHz vom zweiten, darüber direkt vom ersten Mischer und setzt sie von 2 - 3 MHz auf die letzte ZF von 500 kHz um. Dieses Signal wird nun im AM-Betrieb durch das 5 kHz-Spulenfilter, im SSB-Betrieb durch das mechanische 2,4 kHz USB oder LSB-Filter und im CW-Empfang über das 800 Hz-Quarzfilter geschickt. Nun folgt die Q-Multiplier- Schaltung mit der Notchfilter funktion und 2 weitere HF-Verstärkungsstufen. In AM kommt eine Dioden- Hüllkurvendemodulation zur Erzeugung der NF zum Zug, im SSB-Betrieb ein aufwendiger Produktdetektor, die NF-Verstärkung geschieht wiederum mit zwei Röhrenstufen. weitere Lektüre: © Martin Boesch |