Blattfernschreiber Stg-100Siemens & Halske, München |
überarbeitet am 3.6.2011 |
Zum Einsatz teils im drahtgebundenen Fernschreibnetz, teils in den Funknetzen
mit den schweren Stationen SE-430, kam in der Schweizer Armee sehr verbreitet der
Siemens - Fernschreiber 100 / T.app 100 BY resp. Stg-100 zum Einsatz.
Beim Fernschreiber Siemens & Halske Stg-100 handelt es sich um einen Blattfernschreiber, der Signale nach CCITT No.2. / Baudot Code 50 Baud verarbeiten kann, zu speziellen Einsatzzwecken kann er durch Auswechseln eines Zahnradsatzes auf 75 Baud umgestellt werden. Der Fernschreiber ist mit einem angebauten Lochstreifensender und Lochstreifenstanzer ausgerüstet und verfügt über einen automatischen Namengeber. Die ganze Fernschreibanlage Stg-100 findet in zwei voluminösen Kisten Platz:
Das Simultangerät SG-60 erlaubt bei laufendem Telegraphieverkehr die gleichzeitige Kommunikation per Telephon. Da der für die Sprachverständigung wichtige Frequenzbereich von 1200 - 1800 Hz (um die Telegraphiefrequenz von 1500 Hz) ausgefiltert wurde, war die Sprachverständigung erheblich eingeschränkt und die Telephonverbindung lediglich als Dienstverbindung vorgesehen. Zudem wurde im Gerät der Induktorruf des (Feld-)Telephonapparates auf ein 50 Hz - Rufsignal umgesetzt, die einwandfreie Funktion bedingte, dass der Rufumsetzer an beiden Stationen eingeschaltet war. Das Eintontelegraphiegerät erlaubte den Einsatz des Fernschreibers auf
verstärkten Telephonleitungen des öffentlichen Netzes,
Über lange Jahre blieb der Siemens Stg-100 der Standardfernschreiber der
Schweizer Armee, hier mit Speisegerät SG-61 und Eintontelegraphiegerät ETT-60. Verschlüsselte Nachrichten können zusammen mit dem CCITT-Verschlüsselungsgerät Telekryptogerät Modell 61 versandt werden. Im Gegensatz zum Telecrypto 53 resp. dem ebenfalls mit dem 14 Segment-Code des ETK arbeitenden KFF-58 kann das Telecrypto 61 den 5 Bit-Code gemäss CCITT No.2 der Fernschreibmaschinen chiffrieren. weitere Lektüre: © Martin Bösch 3.6.2011
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