überarbeitet am 28.1.2017
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Um das grosse Problem der fehlerbehafteten und langsamen Nachrichtenübertragung
durch mangelhaft ausgebildete Telegraphisten anzugehen, wurde zum Einsatz auf
den Grossstationen das Hellschreibersystem von Siemens angeschafft.
Es kamen verschiedene Hellschreibergenerationen zum Einsatz.
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Der Hell-Schreiber resp. das Fernschreibverfahren nach R. Hell wurde von Rudolf Hell 1929
entwickelt, die von Siemens vertriebenen Hell - Schreiber - Anlagen stiessen vor allem
beim Presse- und Wirtschaftsfunk auf grosses Interesse.
Die in Form eines Lochstreifens vorliegenden Meldungen werden vom Hell - Geber in ein
Raster von 7 x 7 Bildpunkten zerlegt, dieses Signal als Impulsfolge dem Sender zugeführt.
Im Empfänger werden die aufgefangenen Tonimpulse verstärkt und einem Schreiber zugeführt,
der mittels einer Schreibspindel die Meldung in doppelter Ausführung zweimal übereinander
auf einen Papierstreifen druckt, bei schlechter Synchronisierung der Geschwindigkeit verlauft die
Schreibrichtung auf dem Streifen schräg, die Meldung ist aber weiterhin lesbar. Dass aufgrund
schlechter Ausbreitungsbedingungen fehlende einzelne Bildpunkte die Lesbarkeit nicht
wesentlich verschlechterten (im Gegensatz zum Fernschreiber mit dem Baudot - Code), sondern
die Meldung ohne grössere Probleme auch mit verstümmelten Schriftzeichen entziffert
werden kann, verhalf der Hell - Methode zu einer grossen Redundanz und guten Verfügbarkeit
auch bei schlechten Ausbreitungsbedingungen.
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Im einer Kiste sind die Komponenten der Hellschreiber - Anlage untergebracht. |
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In dieser Variante der Hellschreiber - Anlage sind Lochstreifenleser und Streifendrucker in einem Gerät zusammengefasst. |
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Deckel abgenommen, über die Jahre hat die Zinkpest dem Gerät zugesetzt. |
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In einem Holzkasten mit dem Hauptschalter der Anlage sind verschiedene Steckdosen zur Speisung der verschiedenen Geräte angeordnet. |
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Der Röhrensummer St. sum. 1a produziertz einen tonfrequenten Wechselstrom von 900 Hz, mit dem das Hell-Signal
überlagert und dem Sender zugeführt wird. Erst vor dem Gitter der Taströhre erfolgt
die Gleichrichtung und Tastung des Senders durch Ein-Aus-Tastung der Trägerwelle. |
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Das Signal wird im Empfänger mittels Telegraphie - Überlagerer (BFO)
in eine Tonfrequenz umgesetzt, dieses vom Empfänger kommende Audiosignal
wird im Schreibverstärker verstärkt und dem Hell - Schreibwerk zugeführt. |
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Bei schlechter Synchronisation
der Geschwindigkeit laufen die beiden Ausdrucke der Meldung schräg, die Meldung an sich
bleibt aber lesbar. Mit dem Geschwindigkeitsregler kann die Synchronisation angepasst
werden, bis bei optimaler Synchronisation die beiden Druckstreifen genau parallel laufen. |
Die grossen Funkstationen G1,5K, G3L und C-Station der Schweizer Armee waren ab
1935 mit Hell - Schreibern ausgerüstet. Aufgrund der Empfangsqualität vor allem der
eingesetzten Allwellenempfänger Lorenz EO509 in der G1,5K und der hohen Anforderungen
an das Bedienpersonal der Station waren die Übertragungen dennnoch unzuverlässig und
das Hell - Verfahren wurde im militärischen Einsatz in der Schweiz zugunsten einer verbesserten Morseausbildung
wieder eingestellt, die Hellschreiber wurden 1944 aus dem Korpsmaterial zurückgezogen.
© Martin Bösch 28.1.2017
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