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Lochstreifenumsetzer 68 / LU-68

Gretag, Dr. Edgar Gretener AG, Zürich

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überarbeitet am 8.1.2017

Der von der Gretag entwickelte Krypto - Funkfernschreiber 58/68 arbeitete als vollautomatischer Funk-Fernschreiber mit Synchron-Modus mit dem von Dr. Gretener entwickelte 14-Zeichen Code, bei dem sämtliche Buchstaben des Alphabets mit vierzehn verschiedenen Impulssequenzen dargestellt werden können (resp. de facto, 13 verschiedene Zeichen und eine Zeichensequenz für den Papiervorschub resp. das Drücken der "Leertaste".
Um auch Lochstreifen nach dem gebräuchlichen Fernschreiber-Code CCITT No.2 verarbeiten zu können, musste dieser Code auf den 14-Zeichen-Code umgesetzt werden, wozu Gretag den Lochstreifenumsetzer 68 entwickelte.

Lochstreifenumsetzgerät 5-Schrittcode CCITT No.2 - 14-Zeichen Code , Bedienungsanleitung

220 V, Wechselstrom
5 Zeichen / Sek.
53,3 x 28 x 25,5 cm, 23 kg

Der Lochstreifenumsetzer 68 erlaubt es, mit dem 5-Segment-Code CCITT No.2 der üblichen Fernschreiber erstellte Lochstreifen auf das 14-Zeichen-Format der Gretag-Fernschreiber umzusetzen.

In der feldgrünen Kiste des LU-68 wird nach Abnehmen des Deckels der Lochstreifensender sichbar, der zum Transport auf der Frontplatte des LU-68 fixiert ist und zum Einsatz an der rechten Seite des KFF angeflanscht. Hierzu muss der Druckknopf an der linken Seite des Lochstreifensender-Kästchens gedrückt werden, um die Verriegelung zu lösen.
Das Gerät wird mit dem hinter einer Abdeckklappe verstauten Netzkabel ans Wechselstromnetz und mit dem Lochstreifensenderkabel mit dem Lochstreifensender - Kästchen verbunden. Mit dem dicken KFF-Kabel aus dem Deckelfach wird der LU-68 mit dem KFF verbunden.

Die Lochstreifen, welche beispielsweise mit dem Siemens Fernschreiber Stg-100 erstellt wurden, können in den Lochstreifensender eingelegt werden, nach Drücken der Starttaste startet die Übermittlung und endet mit dem Ende des Lochstreifens.
Zur Übermittlung von Endlos-Lochstreifen mit vorgefertigten Meldungen kann die Deckelklappe des Lochstreifensenders mit der Halsschraube gelöst und der Lochstreifen eingelegt werden.

Mit dem Lochstreifenumsetzer werden sämtliche Zeichen des CCITT No.2 Zeichensatzes um gesetzt, auch diejenigen, welche dem KFF-58/68 eigentlich fehlen, so das Zeichen für Wagenrücklauf, Zeilenvorschub, Doppelpunkt und Klingel. Die Buchstaben-Zahlen - Umschaltung, welche beim Fernschreiber-Code grosse Bedeutung hat, wird vom LU-68 automatisch bewerkstelligt. Eine Tabelle am KFF gibt an, welche Tastenkombinationen zu drücken sind, wenn man die Fernschreiber - Steuerzeichen generieren will.

auf dem Bild des KFF-Arbeitsplatzes ist der an den Fernschreiber angeflanschte Lochstreifensender und der Lochstreifenumsetzer 68 gut zu erkennen.

Üblicherweise wurden in der Kanzlei den Kommandopostens die Lochstreifen mit den entsprechenden Meldungen erstellt und von Telegraphisten am KFF zur vorgesehenen Zeitpunkt hin in den Lochstreifensender eingelesen. So wurden vorgeschriebene Meldungen, Befehle wie beispielsweise der Befehl zum Übungsabbruch bereitgehalten und konnten bei Bedarf in den Lochstreifensender eingelesen werden.
Es soll vorgekommen sein, dass der Telegraphist in seiner Hosentasche noch den einen oder anderen zusätzlichen Lochstreifen bei sich trug, um beispielsweise die anderen Stationen im Übermittlungsnetz in den Nachtstunden mit einem chiffrierten mehr oder weniger schlüpfrigen Witz zu beglücken...

weitere Lektüre:
d: Das Fernmeldematerial der Schweizerischen Armee, Band 10, Codes und Chiffrierverfahren, Merker Verlag, Luzern
d: Der Krypto - Funk - Fernschreiber KFF 58/68 und Lochstreifenumsetzer 68, Regl 58.134d (1973)

© Martin Bösch 8.1.2017