Tragbare Funkstation (1918)
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überarbeitet am 9.2.2016 |
Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurde von der Telefunken Gesellschaft ein mit den neu entwickelten Rundfunkröhren bestückter Röhrensendeempfänger entwickelt, mit dem ARS 68 kam erstmals ein Röhrensender zu militärischem Einsatz.
Die Deutsche Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, Berlin, entwickelte 1917 den röhrenbestückten Sendeempfänger ARS 68b, von dem in der deutschen Reichswehr als "D-Station" bezeichneten Gerät konnten dank Beziehungen zu Telefunken, Berlin, im Jahre 1918 25 Stationen beschafft werden. Die Röhren-Kleinstation ist in einem Holzkasten von 500 x 400 x 210 mm untergebracht und bringt ein Gewicht von 16,2 kg auf die Waage. Im Sendeempfänger werden die Elemente des Zwischenkreises und die Antennenanpassung
im Sende- und im Empfangsbetrieb genutzt. Im in einem Holzkästchen untergebrachten Niederfrequenzverstärker EF 89d kommen zwei Trioden EVE 173 zum Einsatz, das Gerät wurde ebenfalls um 1917 entwickelt. Optional war mit dem Telephoniezusatz EZ 236 mit einem Kohlemikrophon Telephoniebetrieb möglich. Die Stromversorgung erfolgte mittels einem 12 V Akkumulator und einer 90 V Anodenbatterie, alternativ konnte der Hand-Drehgenerator SE 3,5 zu Erzeugung der Anodenspannung eingesetzt werden. Zur Schulung des Bedienpersonals hatte Telefunken ein Lehrmodell entwickelt,
an dem auf einer Schalttafel montierten Gerät, dessen Schaltung im Wesentlichen
der des ARS68 entsprach, konnte im Schulungsraum Funkbetrieb gemacht werden.
Ein Exemplar des Telefunken-Lehrmodells hat in der Sammlung der Hamfu überlebt. Die Station, für die sich die Bezeichnung "Tragbar Schwer" einbürgerte, wurde zunächst in der beschriebenen Konfiguration eingesetzt. Als 1924/25 mit dem E 266 ein neuer wesentlich leistungsfähiger Empfänger verfügbar wurde, wurde dieser gemeinsam mit dem ARS 68 eingesetzt und der Empfangszweig aus dem Gerät ausgebaut, anstelle von dessen Bedienelementen wurden die Antennen- und Erdbuchse plaziert. weitere Lektüre: © 1.7.2012 Martin Bösch |