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Funkstation SE-210 / TL / Tragbar Leichte Funkstation
Sendeempfänger Ase211
Telefunken AG, Zürich

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Militärisches Gerät CH
 
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SE-210 / TL
 
Sendeempfänger Ase211
Batteriekasten Spez 992Bs
Netzanschlussgerät NG TL
 
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überarbeitet am 31.8.2010

Beim Kernstück der Funkstation TL / SE-210 handelt es sich um den Sendeempfänger Ase 211.
Unter der Bezeichnung Sendeempfänger SE469A resp. Stat 272 Bs entwickelte Telefunken Deutschland 1935 einen 15 Watt - Sendeempfänger, der bei der deutschen Polizei in Einsatz kam. Die Exportvariante für die Schweiz wurde unter der Telefunkenbezeichnung Stat. 1002 Bs, bestehend aus Sendeempfänger Ase 211, Batteriekasten Spez 992 Bs und Tretgenerator, von Telefunken Zürich gefertigt.
Die Station mit der Bezeichnung "Tragbar Leicht / TL" wurde 1935 - 1946 bei der Truppe eingeführt, der Frequenzbereich umfasste 3 - 5 MHz.

Die Grenzwellenstation mit Telefunkenbezeichnung Stat. 1011 Bs bestehend aus Sendeempfänger Ase 3017, Batteriekasten und Tretgenerator, mit Frequenzbereich 2,0 - 3,33 MHz wurde als "TLA" für die Artillerieeinheiten in den Jahren 1942 / 1944 beschafft.

Im Jahre 1951 erhielten die Geräte als SE-210 für die TL und SE-211 für die TLA neue Bezeichnungen und wurden als Reservegeräte von den mit dem SE-222 ausgerüsteten Einheiten bis in die sechziger Jahre eingesetzt.

Empfänger Einfachsuper,

Analoganzeige, ca 5 kHz

A1 (CW), A2, A3 (AM, Telephonie)

Sender pout
A1: 15W, A2/A3 8W

Reglement Funkstation TL / SE-210

 

Die tragbare leichte Station "TL" ist ersteres nach heutigem Empfinden nur sehr bedingt, tragbar bedeutet, dass mit Sendeempfänger, Batteriespeisegerät, Tretgenerator oder Netzspeisegerät, Ergänzungskiste mit Zubehör und den zusammensteck- baren Antennenmasten 4 Mann zum Schleppen der jeweils 19 - 26,5 kg benötigt werden... das Reglement gibt auch umfassend Auskunft, wie die Station zu Pferd oder mit dem kanadierschlitten auf Skier transportiert werden muss.
Der Sendeempfänger wird im Technischen Reglement auch als "Apparatekasten" bezeichnet, die metallbeschlagene Kiste ist mit einem abnehmbaren Deckel, einer Tragschlaufe an der Oberseite und verstellbaren "ausfahrbaren" Standfüssen versehen, sämtliche Anschlüsse sind an der Vorderseite herausgeführt.

Durch Lösen der vier rotmarkierten Schrauben kann das Chassis aus der Kiste herausgehoben werden, auf der Rückseite sind nun die Röhren (Sender: Steuerröhre RS242, 2 Leistungsröhren RS242, Modulations-/Tongeneratorröhre RE084, Verstärkerröhre RE084, Sperröhre (VOX) RE048; Empfänger: Hochfrequenzröhre RES094, Oszillator- und Mischröhre RES094, 2 ZF-Röhren RES094, Audionröhre RE084 und NF-Röhre RE084) zugänglich, ferner Schieberegler zur Feineinstellung der Röhrenheizspannung vn Sender- und Empfängerheizkreis auf 4 V, was jeweils nach Wechsel von Röhren oder Eisenwasserstoffstablisatoren zu erfolgen hat.

Eingeschaltet wird die Station nach Anlegen der Speisespannungen mit dem Betriebsschalter Telefonie-Aus-Telegrafie, jeweils am Endanschlag ist die Lautstärke maximal. Das rechte Messinstrument zeigt als Voltmeter die Röhrenheizspannung an, die 4V betragen sollte, wird der kleine blaue Knopf gedrückt, sollte die angezeigte Anodenspannung bei 120 - 180 V liegen, im Batteriekasten werden die Werte auf die Bedürfnisse des Sendeempfängers reduziert.
Mit dem sehr charakteristischen Abstimmhebel kann die im Sichtfenster direkt ablesbare Frequenz (im Gegensatz zu früheren Geräten verwendete Telefunken hier nicht mehr einfach eine 0-100 Teilung, sondern erstmals eine geeichte Skala) grob, durch Drehen am Knopf fein auf die Arbeitsfrequenz eingestellt werden, das Hebelchen "Empfangsnachstellung" verschiebt die Frequenz um +/- 10 bis 30 kHz, je nach Arbeitsfrequenz. Die Frequenzabstimmung kann mit einer Schraube am Hebel fixiert werden, zwei ebenfalls mit Schrauben zu fixierende Anschläge erlauben den raschen Wechsel zwischen zwei Betriebsfrequenzen, die "Presets" sind hier mechanisch sehr einfach ausgeführt.
Nach Anschluss der Antenne und Erde / Gegengewicht wird in Stellung "Telegrafie" der Sender getastet und die Antennenabstimmung auf maximalen Ausschlag des Antennenampèremeters eingestellt.
In Stellung "Telefonie" kann die Sende- Empfangsumschaltung in Stellung "Sprachumschaltung" am Mikrophon automatisch oder in Stellung "Handumschaltung" mittels der AUS / EIN- Druckknöpfe aktiviert werden, die Umsetzung dieser VOX bei dem Gerät aus der Mitte der dreissiger Jahre hat mich erstaunt.